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Internetnutzung - Statistik für Weitersburg relevant?

Die Initiative D21 e.V. hat kürzlich den (N)Onliner Atlas 2010 veröffentlicht (Deutschlands größte Studie zur Nutzung und Nichtnutzung des Internets). Seit 2001 werden durch die Initiative D21 e.V. unter anderem Statistiken zur Internetnutzung in Deutschland erfasst. Hier wird letztendlich das Nutzerverhalten in Deutschland hinsichtlich Internet in verschiedensten Abhängigkeiten dokumentiert.

Was bedeutet das für unseren Ort und welche Rückschlüsse können wir daraus ziehen? Das sind Fragen die uns in diesem Zusammenhang beschäftigen.

In der Grafik "Entwicklung der Internetnutzung" sehen wir sehr deutlich den starken Anstieg der Onliner (Onliner = Internetnutzer). Seit 2003 überwiegt die Anzahl der Internetnutzer gegenüber der Nichtnutzern und ist inzwischen auf bemerkenswerte 72% gestiegen. Die Entwicklung scheint auch weiterhin stetig zu steigen. Eine gute Gelegenheit an dieser Stelle einmal an die breitflächige Einführung des Telefons und die Chronik der Telekommunikation zu denken (Januar 1881 - Beginn des öffentlichen Telefonverkehrs in Deutschland mit 8 Teilnehmern / Oktober 1969 - Geburtsstunde des Internets durch ersten Ping und erste Textübermittlung per Datenpaket-Verfahren).

Wir schliessen daraus, das ein guter Internetanschluss und somit ein gut ausgebautes und nachhaltiges Breitbandnetz wichtiger denn je ist. Ein unverzichtbarer Standortfaktor für Unternehmen sowie auch für Bauplatz-, Haus- und Wohnungssuchende.

Die Bemühungen um eine zukunftsweisende und nachhaltige Breitbandversorgung in Weitersburg ist unseres Erachtens unstrittig von Nöten. Vor allem muss hier hinsichtlich auf zukunftweisende Technik eine sinnvolle Richtung eingeschlagen werden und in Sachen Nachhaltigkeit schon über Bandbreiten jenseits von VDSL (~ 50 MBit/s) nachgedacht werden. LTE - Long Term Evolution als Nachfolger von UMTS bzw. UMTS über HSDPA als neuer Mobilfunkstandard bleibt immer noch, wie der Name schon sagt, in erster Linie eine Mobilfunklösung (wie auch UMTS) mit mehr Kapazität, höheren Bandbreiten und einer besseren Funkabdeckung. Das Thema lautet hier: Mobiles Internet! Verständlicherweise wird dies vor allem von Mobilfunkbetreibern als neues Mittel gegen eine fehlende Breitbandversorgung im ländlichen Raum gehandelt, wobei sogar mit LTE in der ersten Ausbaustufe bis zu 50 MBit/s Downstream erreicht werden soll. Wichtig anzumerken ist allerdings, dass die Übertragungsrate mit steigender Teilnehmerzahl im Netz sinkt, da sich die Nutzer einer Funkzelle die Bandbreite teilen müssen. LTE ist jedoch kein Ersatz für einen Glasfaserausbau. Der Anschluss von Haushalten mit Glasfasertechnologie dagegen ermöglicht ausreichende Bandbreiten für die nächsten 20 Jahre (laut Industrie). Symmetrische Bandbreiten von 100 MBit/s bis zu 1.000 MBit/s sind schon gängig. Damit stehen im Gegensatz zu LTE auch in 20 Jahren noch genügend Kapazitäten für breitbandige Internetzugänge, VoIP, IPTV oder für hochauflösendes 3D-Fernsehen zur Verfügung. Es entsteht keine erhöhte Strahlenbelastung und weiterhin beträgt der Energieverbrauch bei Glasfaser (bsp. Bandbreite von 1000 MBit/s) nicht mehr, als heutzutage bei DSL-Anschlüssen verbraucht wird und wird in Zukunft noch sinken.

Das Konjunkturpaket II der Bundesregierung von 2009 sieht vor, dass 75% der Haushalte bis 2014 eine Bandbreite von 50 MBit/s nutzen können. Die "Weißen Flecken" im Land sollen geschlossen werden. Weitersburg steht, unserer Einschätzung nach, aktuell an der "Weiße Flecken"-Grenze und sollte nicht nur auf "Hellgraue-Flecken" ausgebaut werden. Unter den aktuellen Breitbandförderprogrammen für Rheinland-Pfalz ( >> ein Gebiet ist dann unzureichend versorgt, wenn die Untergrenze für eine  Grundversorgung der Privatnutzer nicht mehr als 2 MBit/s Downstream beträgt <<) sollten hier Fördermöglichkeiten eruiert werden sowie mögliche Kosten eines mehrstufigen Glasfaseranschlusses bzw. Breitbandnetzausbaus in Weitersburg ermittelt werden. Aufgrund solcher Basisinformationen kann, unseres Erachtens nach, erst sinnvoll beraten und diskutiert werden. Die Föderprogramme sind in vollem Gange und daher sollte jetzt gehandelt werden.

Rheinland-Pfalz ist von dem zehnten Platz (vorletzter Platz unter den westlichen Bundesländern) in 2009 nun auf einen siebten Platz in der Entwicklungsstatistik der Internetnutzung nach Bundesländern aufgestiegen. Damit liegt der Anteil der Internetnutzer in Rheinland-Pfaz 2010 bei 72,9%.